Ägypten zu bereisen war zu allen Zeiten als etwas Besonderes.
Unsere Route 1982 - folgte wie selbstverständlich dem
Nil. Nach Kairo war unsere erste Station Luxor.
Dort erkundeten wir drei Tage lang mit Rad und Esel
das Tal der Könige, in dem bis heute 64 Gräber gefunden wurden.
Das Tal der Könige befindet sich in Theben-West, deren monumentale Tempel-
Anlage wir gleich zu Beginn unserer Excursion, auf einem furchterregenden Felsenpfad überschritten. Wir vertrauten auf Achmid, unserem Esel-Guide, er machte einen guten Job..... bis plötzlich der Gurt
an meinem Sattel riss, genau über der jäh abfallenden Felswand,
die so wunderbar die Tempel-Anlage von Theben begrenzt....
an dieser Stelle hätte unsere Reise schon zu Ende sein können....
Die mächtige Säulenhalle von Karnak zählte
in der Antike als zu den acht
Weltwundern....
...Kairo ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle
Zentrum Ägyptens und der Arabischen Welt.
Die Altstadt von Kairo,
ein prägendes Beispiel
islamischer Baukunst - seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe....
Boots-Idyll am Nil
in Kairo.
...ein Fellache neben seinem Boot...
bekleidet mit dem typischen arbabischen
Kaftan, der leider immer mehr durch westliche
Bekleidungen ersetzt wird.....
...die Bootsbesitzer am Nil lebten früher vom indivi-dual-Tourismus ganz gut,
die organisierten Gross-Gruppenreisen erforderten aber neue und grössere
Schiffe. Das frühere Schiffs-Abenteuer auf dem Nil, wandelte sich so zu einem
modernen Hotel-Event...
....eine Feluke (Segler) auf dem Nil.
vergleichbar mit einem
Riva-Boot auf dem Gardasee...
wir segelten damit zur
Bananen-Insel, einer Halbinsel, die weit in den Nil hineinragte....
....Mohamed und sein jüngerer Bruder trugen Kaftans aus feinem
blauen Tuch, das die stark reflektierenden Sonnenstrahlen des Nils besonders gut abhieltete..
den einteiligen Mast hatten sie immer fest im Blick, ebenso das trapezförmige
Segel, die sog. Settle-Besegelung....über dem weit ausfallenden Steven...
...die landwirtschaftliche Nutzfläche Ägyptens (3%) ist auf das Niltal und Nildelta begrenzt. Die Fellachen (Bauern) bewirtschaften das Land
mit teilweise jahrtausend alten Anbau- und Bewäs-serungsmethoden.
Wegen der stark wach- senden Bevölkerung müs-sen grosse Mengen an Weizen importiert werden.
...in den Läden findet sich nur das Notwendigste.
da die Menschen keine Arbeit und deshalb kein Geld haben...
Die Bilder der letzten Revolution auf dem Tahrir-
Platz, haben die Situation im Landes-Inneren
einfach ausgeblendet...
....angebaut werden Zuckerrohr, Mais, Reis, Hirse, Kartoffel Obst und Gemüse.
Die Viehhaltung ist aus Mangel an Grünland stark eingeschränkt.
Rinder und Büffel dienen als Last- und Arbeitstiere.
Schafe und Ziegen der Fleisch- und Milchgewinnung.
...Besuch im Nachbar-Dorf,
auf gegenüberliegenden Nilseite..
Man freut sich darauf Bekannte und Verwandte
wiederzusehen.
...in der Mitte immer die Kinder. Wohlbehütet bei der Mutter,
oder schon im direkten, liebevollen Umgang mit dem Vater......
...die Auswahl der Esel war nicht leicht....
unser Vertrauen gaben wir dann Achmid,
der einen kompetenten Eindruck vermittelte.
Ziel unseres Esel-Trials
war die Tempelanlage von Theben.
...Thebens Macht reichte bis in Zweistromland und im Süden bis weit nach Schwarzarfrika hinein. Homer bezeichnete sie als die glanzvollste Metropole der alten Welt. Nach dem Ende von Hyksos löst sie
Memphis als Zentrum politischer und vor allem religiöser Macht ab.
In Theben standen auch die Paläste der Pharonen.
...mit Achmid machten
wir uns nun auf den Weg...
der Ritt über die ungesicherte Felsenstufe oberhalb des Tempels von Theben war schon etwas
Ausserordentliches...
umsomehr - weil wir mit Achmid ganz allein unterwegs waren...,
...unglaublich - dass die Esel das packten...
Achmid hatte unser Vertrauen, obwohl ein
ein Sattelgurt, ein mor-sches Seil, gerissen
war und wir folgend mit einer einfachen Verkno-tung den schwierigsten Teil des Stein-Pfades bewäl-tigen mußten....
... der Hatscheput Tempel - Deir el Bahari..
als Anfang des 20. Jhd´s Forscher damit begannen, die Trümmer des
Talkessels von Deir el Bahari zu ordnen, stand vom Tempel der Hatschepsut, und dem benachbarten Tempel Thutmosis III. und Mentuhoteps nur noch ein einziges Tor. Viel Phantasie war nötig, um das heute zu sehende Bauwerk wieder herzustellen.
Hatschepsut war eine der wenigen Frauen, die als Königin über Ägypten herrschte. Mit Ihrem Anspruch, als Pharao zu gelten war sie eine Ausnahme.
Mehr als 30 Jahre regierte sie. In jüngster Zeit (2002) wurde sie durch einen
populärwissenschaftlichen Artikel im Geo-Magazin sowie der Hatschepsut-
Ausstellung in Speyer, wieder ins Bewußtsein der Ägypten-Liebhaber gerückt.
...wir verhielten uns schon ganz einheimisch.
fremd und auffällig wirkt man in der Fremde immer dann, wenn man sich
persönlich unsicher fühlt. Bewegt man sich mit allen gleich, bekommt man
immer die Unterstützung die man braucht.
...wir radeln vorbei am Dörfchen - Abd al Qurna - in dem über 450 Privatgräber von hochstehenden Persönlichkeiten entdeckt wurden. Das Dörfchen
wird auch - Dorf der Grab-
räuber - genannt, da die Burschen des Dorfes
immer wieder Gräber öffneten und deren Inhalt
an Hehler verhökerten.
...Deir el Medina - die Stadt der Nekropolenarbeiter...
ein beeindruckendes Ziel im Tal der Könige. Hier lebten im Neuen Reich etwa 100 Handwerksfamilien, die im Auftrag des Pharaos die
fantastischen Gräber schufen und
ausschmückten....
...urspünglich lag der Karnak-Tempel direkt am Nil, damals führte der Nil
weitaus mehr Waser als heute - bedingt durch den 2. Assuan-Damm von 1970.
Als Napoleon 1798 Ägypten eroberte lag der Karnak-Tempel 20 m unter dem
Sand, das beweisen die heute in 20 m Höhe sichtbaren Staatssiegel der Franzosen:
"Eigentum der französischen Regierung"......
...mit Mustafa waren wir allein in der Tempel-Anlage....
er führte uns zum Tempel Amun, der unvollendet blieb,
da die Ägypter ihre Anlagen
von innen nach aussen bauten, das heißt die
gewaltigen Umfassungs-
mauern zuletzt. Beim Gesamt-Komplex Karnak
handelt es sich deshalb nicht um einen Tempel -
sondern um eine Ansamm-
lung mehrerer Heiligtümer
für verschiedene Gottheiten.
...die Geschichten die damals wichtig waren,
haben durch die Kunst der Ägypter die folgenden Jahrtausende überstanden...
...der Säulensaal von Karnak, das 8. Weltwunder der Antike...
im Inneren der Tempel-
anlage befindet sich hinter dem zweiten Pylon der grosse Säulensaal,
der in der Antike zurecht als das 8. Weltwunder galt....
...auf einer Fläche von genau 5.408 qm stehen 134 Säulen in 16 Reihen,
mit einer maximalen Höhe von 21 m.
stellt man sich dazu noch eine intakte Bedachung vor,
so fühlt man sich in einen ausserirdischen Bereich versetzt,
wie auch beim besteigen der geheimnisvollen Cheops-Pyramide......
...in Assuan befindet sich das Mausoleum des Aga Khan,
Gründungsmitglied der indischen Muslimliga, der
als 48.Iman der Ismailiten hier 1957 begraben wurde,
ebenso seine Witwe Yvette Labrousse -
besser bekannt als Begum.
...südlich von Assuan erhebt sich
der grosse Nasser-Staudamm über das
Flußbett des Nils. Gesamt 111 m hoch,
3600 m lang und am Fundament 1000 m breit.
Ursprünglich von deutschen Ingenieuren geplant - die das Durchlassen des Nil-Schlammes vorsahen. Der damalige politische Machthaber Gamel abdel Nasser vergab aus politischen Gründen den Bau an die Sowjets, die den
deutschen Plan änderten, den Durchfluss des Nil-Schlammes für weniger wichtig hielten......
....heute soll nun der Damm, entsprechend den damaligen deutschen
Plänen umgebaut werden, damit der lebensnotwendige Klärschlamm wieder zur Düngung des Nil-Tales eingesetzt werden kann.....
...der Felsentempfel
von Abu Simbel,
direkt an der nubischen Grenze...
entstand im 13. Jhd v. Chr. unter Ramses II.
1979 wurden sie in die Weltkultur-Erbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
...das Allerheiligte,
die tiefste Stelle des Tempels...
wird an nur einem Tag im Jahr von den tiefstehenden Strahlen der Sonne erreicht.....
...die ägyptische Sphinx,
ist die Statue eines männlichen
Löwens mit einem Menschenkopf....
die berühmteste Sphinx ist die 20 m hohe und 73,5 m lange Sphinx von Gizeh,
am Westufer des Nils. Bis zur Entdeckung durch Napoleon, war sie jahrhundertelang vom Wüstensand bedeckt ....
...auf dem Campus der Pyramiden vermischen sich die Geschichte vergangener Jahrtausende
mit dem touristischen Treiben der Gegenwart.....
...dieser Blick und diese Stimmung wurde von vielen Orient-Malern übernommen,
der Zuruf von Napoleon an seine Soldaten.... behält hier für alle
Zeiten seine Gültigkeit.....
...gegen 2 Uhr früh
machte ich mich auf den Weg zur Cheops-Pyradmide
Der Einstieg gelang mir ganz
gut, aber nach einer halben
Stunde kam ich nicht mehr weiter, ich mußte umkehren.
Unten am Einstieg stand plötzlich Mustaf vor mir.
Er bot sich als Guide an:
"...er würde mich auf die
Cheops-Pyramide führen..."
...Mustaf führte mich durch das Gewirr von mächtigen Quadern sicher nach oben. Dort trafen wir auf ein amerikanisches Bergsteiger-Paar, das am nächsten Tag auch noch die glatte Chefren-Pyramide besteigen wollte.
Die Aussicht und Stimmung oben auf der Cheops-Pyramide war grandios.
Aber dann kam der Moment des Abstiegs. Die Seitenlänge von 162 m wurde urplötzlich zu einer gewaltigen Senkrechten, gefühlt eineinhalb mal so hoch wie die Frauentürme in München. Der Einstieg in den Abstieg erforderte einige Überwindung......
Mustaf erzählte mir in diesem Zusammenhang,
dass er längst Millionär wäre, wenn er für diese
knifflige "Abstiegs-Situation" einen Hubschrauber
hätte anbieten können.......