20. radeln-weltweit-Tour: Anfahrt nach Tibet (Lhasa)
...hier an der Grenze zu
China-Tibet, begann
unsere Tour hinauf
auf das Dach der Welt...
...das DAV-Team
wurde angeführt von
Andi Heckmair, dem
Sohn des legendären
Anderl Heckmair, der
zusammen mit Heinrich
Harrer, Fritz Kasparek
und Wiggerl Vörg am
22. Juli 1938 erstmals
die Eiger-Nordwand
bezwang.....
...das Ziel war, einer der ersten Himalaya-Überquerungen mit dem Mountain-Bike zu
schaffen....auf abenteuerlichen Natur-Strassen mußten dazu 1.100 km auf einer durch- schnittlichen Höhe von 4.200 m geradelt - und dazwischen sechs kapitale Pässe mit Endhöhen bis zu 5.220 m erklommen - werden. Das versprach recht spannend zu werden. Dazu kam noch das hautnahe Erlebnis mit der alten tibetischen Kultur, die sich aufgrund der besonderen Lage - zwischen den mächtigen Bergen des Himalaya - bis in unsere Tage - viel von ihrer unvergleichlichen Faszination bewahren konnte...
...nepalesische
Träger wurden
angeheuert...
...für den Berg-Pfad
hinauf, ins chinesische
Zhangmu....
...jedes Geschenk
war willkommen...
...besonders begehrt
waren Batterien für
ihre Walkmans
...mit diesem
Shuttle-Bus ging
es weiter...
...bis zur
nächsten Strassen-
unterbrechung...
...dazwischen blieb
immer wieder Zeit -
für eine kleine
Wanderung...
...in meinem Kopfhörer war
die Musik der Rockgruppe
"Dire Straits" um Mark
Knopfler zu hören - ich
glaubte fast abzuheben,
in diesem Moment....
...Frauen trugen
gleichschwere Lasten
wie die Männer...
...das Träger-Geschäft
war ihre einzigste
Einnahme-Quelle....
...die Behausungen
wurden mit der Höhe
immer einfacher....
...eine gewaltige
Herausforderung für die
kinderreichen Familien...
...für die Kinder war
die Hütte "Ihrer" Eltern,
jedoch das schönste
Märchen-Schloss...
...da es Ihnen Schutz und
das Überleben sicherte...
...die Serpentinen
des Kodari-Highways
querten oft steilste
Abhänge...
...in der Monsunzeit
kam es deshalb dort
immer wieder zu
gewaltigen Muren-und
Geröll-Abgängen....
...in Nyalam,
direkt an der 318...
...trafen wir die ersten
tibetische Nomaden...
...die Kinder
im Dorfladen
freuten sich über
den spendierten
Softdrunk....
...Touristen schienen
für sie noch etwas ganz
Besonderes zu sein...
...routiniert bauten die
Sherpas die grünen
Zweimann-Iglos
auf...
...danach das grössere
Gemeinschafts- und
Küchen-Zelt....
...der kleine Sohn
schmiegte sich fest an
seinen Vater...
...der für ihn "alles" war -
obwohl er vielleicht nicht
viel mehr besass, als die
paar selbstgedrehten Schnüre....
...wenn man in grössere Höhen kommt, entsteht
ein Sauerstoff-Defizit....
...das durch schnellere Atmung ausgeglichen
wird. Gleichzeitig mit der Atemfrequenz steigt
auch der Puls. Das ist auf Dauer natürlich nicht
wünschenwert, denn die Beschleunigung all
dieser Prozesse erhöhen den Energiebedarf des
Körpers...
...dieser, Adapation genannte Prozess, ist als akute Krisenreaktion zu verstehen. Muss der Körper diese Situation über eine längere Zeit aushalten, läuft quasi ein Notprogramm an das veranlasst, dass verstärkt rote Blut-körperchen gebildet werden, um die energieaufwendigere Situation zu beseitigen und den Zustand einer möglichst
vollständigen Akklimatisation, für die jeweilige Höhe herzustellen.....
...die eisgepanzerten
Gipfel des Himalaya....
...wirkten wegen
wegen der grossen
Entfernung, kaum
mächtiger, als die
Schnee-Berge unserer
Alpen...
...die Landschaftsbilder
waren wild und urprünglich....
...die persönliche Wahr-
nehmung wurde zusätzlich
euphorisiert von den
Auswirkungen der noch
ungewohnten Höhe....
...Mike, John, Mary und
Katrin - waren bereits seit 4 Wochen in Tibet unterwegs....
...ihr gesamtes Gepäck,
die Verpflegung und den
Trinkvorrat mußten sie
ohne fremde Hilfe allein,
über die hohen Pässe
bringen....ich war voller
Hochachtung...!
...die gestaltete Fassade
und ein Rad mit Tasche
vor dem Eingang...
...das liess ein
ausreichendes Sortiment
erwarten.....
...in meiner Kindheit
war der Kramer eben-
falls Dorf-Mittelpunkt...
...auch wir wuchsen mit
den Gerüchen der damals
noch offenen Lebensmittel
auf, die es so schon lange
nicht mehr gibt...
...der nach Osten gerichtete Oberlauf des Brahmaputra heisst in Tibet Tsangpo....
...er entspringt 130 km östlich des Gang-Rinpoche (Kailash), fliesst insgesamt
2067 km durch tibetisches Gebiet, parallel zur nördlichen Hauptlinie des
Himalaya. Der verästelt fliessende Tsangpo ist mit über 650 Strom-km und in mehr als 3.850 m Höhe, der höchstgelegene Schifffahrtsweg der Erde. Seine mittlere Wasserführung liegt in Lhasa bei 900m3/s und am Beginn der
grossen Schluchten bereits bei 2.000m3/s....
...Alak - unser tibetischer
Fahrer hatte immer alles
bestens im Griff...
...ca. 20 km vor Lhasa mußte er noch einen
geplatzten Hinterreifen mit
einer Kaltschweiss-Paste
notdürftig reparieren...
...am Tag unserer Ankunft...
...fanden in Lhasa
Demonstrationen statt....
...die Polizei-Station stand
in Flammen....
...Mönche des Klosters
Sera machte man dafür
verantwortlich...
...Sera bedeutet "Wildrose oder Hagebutte"...
...das Kloster Sera, drei Kilometer nördich von
Lhasa gelegen, gehört zu
den drei grossen Klöstern
des Gelug-Ordens....
...trotz der
brisanten politischen
Lage, waren die jungen
Novizen freundlich
und locker....
...völlig unbekümmert
führten sie uns in die
Räume, in denen die
chinesische Polizei,
gerade ältere Mönche
verhörte....
...zentral auf den Felsen gemalt war das Mantra
Om Mani Padme Hum
...om, die erste Silbe,
besteht aus zwei Buch-
staben, sie symbolisieren
den reinen Körper, die reine Rede und das reine Bewußtsein eines Buddha....
...mani - heißt Juwel, und bedeutet in diesem Zusammenhang, die uneigennützige Intention nach Erleuchtung, die heilende Hinwendung und die unendliche Liebe...
...Padme - heißt Lotus und symbolisiert die Weisheit, die gerade wie eine Lotusblüte, aus dem Schlamm emporwächst, ohne dass ihre Schönheit darunter leidet....
...hum steht für Unteilbarkeit und Unveränderliches, das nicht gestört werden kann...
...weite Pilger-Fahrten...
sind für tibetische
Buddhisten ein wichtiger
Bestandteil Ihrer
Glaubenskultur...
...besonders konzentriert
war dies rundum Lhasa zu
beabachten - da sich hier
die heiligsten Stätten
Tibets befanden.....
...die Pilger-Familien
waren oft monatelang
zu Fuß unterwegs...
...viele heilige Ziele
standen den Pilgern zur
Auswahl....
...nahezu jedes land-
schaftliche Denkmal,
wie Seen, Berge und
Höhlen, haben im
tibetischen Buddhismus eine Bedeutung...
...dazu kommen die vielen Klöster, Tempel und Paläste, die neben einem religiösen, auch einen unschätzbaren historischen Kultur-Wert darstellen...
...Ziel der Pilger ist die
Hoffnung auf Glück,
...auf eine bessere
Wiedergeburt oder
einer persönlichen
Heilung...
...ausdrücken wollen
die Pilger aber auch
ihre tiefe Verehrung -
gegenüber der allmäch-
tigen Schöpfung...
...endlich im Potala-Palast angekommen...
13 Stockwerke ist der Potala-Palast hoch.
999 Zimmer soll er umfassen. Die obersten
Stockwerke dienten einst dem Dalai Lama als Privat-Gemächer, daneben gibt es viele Gebets- und Meditationsräume....
...die unteren Stockwerke dienten als Grabstätte
früherer Dalai-Lamas. Hier ist besonders das Grab des 5. Dalai Lama zu erwähnen. Auf einer Höhe von 17,40 und über 3 Stockwerke verteilt wurden hier ganze 3.700 kg Gold verarbeitet...ein unbeschreiblicher Eindruck...!
...im Gegensatz zu vielen anderen Klöstern und Tempelanlagen in Tibet, wurde der Potala-Palast während der chinesischen Kultur-Revolution kaum beschädigt....
...1994 erhob die UNESCO - das "historische Ensemble des Potala-Palastes" zum Weltkulturerbe...
...der Gang durch
den Potala-Palast...
...für die Pilger,
der Besuch eines
Heiligtums....
...der Hauptteil des
Potala-Palastes
wird bestimmt vom
weissen Palast
(Potrange Karpo)...
...in dessen Mittelpunkt
sich der rote Palast
(Potrang Marpo)
befindet...
...die Pilger schienen
direkt mit den Heiligen
zu sprechen...
...die Kinder wurden
von der Andacht Ihrer
Eltern mitgenommen...
...im priviligierten
Bereich des obersten
Dachgeschosses...
...reinigte ein alter Mönch
mit grosser Hingabe,
den roten Stein-Boden.....
...ein nachdenklicher
tibetischer Pilger...
...gekleidet mit dem
typischen, fellbesetzten
Pilger-Umhang, genoss
die prachtvolle Aussicht
auf Lhasa....
...die Maitreya Kapelle...
...nahm mit ihrer grossen
Zahl wundervoll verzierter
Skulpturen...
...eine herausragende
Stellung unter den vielen
Sakralräumen des Potala
ein...
...aus allen Landteilen
kamen die Pilger
nach Lhasa...
...an der unterschiedlichen
Kleidung (Tracht oder
Kopfbedeckung) war
ihre Herkunft leicht zu
erkennen...
...auffällig - die bunt
gesäumten Pilgermäntel
dieser Frauen...
...auch der kleine Sohn,
mit der kecken, blauen
Schirmmütze war ein
Hinweis dafür, das
man auch in Tibet,
das Schöne schätzt....
...Drepung wurde 1416
von einem Schüler
Tsongkhapa
gegründet....
...als ehemalige Residenz
des Dalai-Lama, spielten
die Äbte von Drepung
stets eine wichtige Rolle
in der Politik Tibets...
...Drepung war eines
der drei grossen "Staatsklöster"
des früheren Tibets....
...Mitte der 80iger lebten hier nur noch 20 Mönche -
2005 waren es schon wieder weit über 600 ....
...hoch über dem
Kloster Drepung,
der Pilgerweg (Koras)
in fast mystischer
Umgebung...
...geschmückt mit vielen
bunt gemalten Mantras....
Om Mani Padme Hum...
übersetzt:
"Heil dem menschlichen
Überselbst"...
...dort stellte ich
einen einfachen Pilger
neben einen priviligier-
ten Lama....
...es war nicht ganz
leicht, sie gemeinsam
zu fotografieren....
...dieser Lama auf dem Koras von Drepung - erinnerte mich an das Buch:
"das dritte Auge" von Lobsang Rampa...
...das die Geschichte von Tuesday Lobsang Rampa beschreibt, der Anfang
des 20. Jhd. in eine höher gestellte Familie Tibets hinein geboren wurde....
...zu jener Zeit war Tibet für den Rest der Welt noch "unerreichbar", es galt als das letzte spirituelle Zentrum der Welt...
...am siebten Geburtstag von Lobsang legte der ältesteste Wahrsager Tibets,
die astrologische Deutung seines Geburtshoroskops vor...
...es bestimmte, dass Lobsang in das Chakpori Kloster eintreten - und nicht das Familien-Erbe übernehmen sollte...
...der weitere Lebensweg des heranwachsenden Lobsang wurde durch das 1956 erschienende Buch: "das dritte Auge" weltweit bekannt....
...gleichgültig ob es wahr - oder nur erfunden ist, die Geschichte beschreibt in
wundervoller Weise das Leben und die Rituale des früheren Tibets...
...unbedingt den Menschen zu empfehlen, die glauben, dass die Macht
des materiellen Besitzes, nicht das einzige Ziel des Lebens sein kann...
...gebrauchte Exemplare von: "das dritte Auge" werden derzeit bei Amazon
angeboten....
...in den Ruinen
des Klosters wohnten
einzelne Mönche....
...scheu schauten sie
zu mir herüber...
...bis 1959 lebten in der Klosterstadt Drepung über 10.000 Mönche...
...es war das grösste Kloster Tibets und besass 186 Landgüter,
verfügte über 20.000 Leibeigene, 300 Weide-Gebiete und 16.000 Hirten....
...Frauen und Männer mußten schwerste
Steinblöcke...
...ohne Hilfsmittel,
auf die Ladefläche eines LKW´s hieven....
...ein chinesischer
Vorarbeiter
... anonymisiert
durch eine dunkle
Sonnenbrille,
gab das Kommando...
...noch weit entfernt,
der Potala-Palast...
...der wie ein Juwel -
auf dem roten Berg -
zu thronen schien...
...diese beiden Kampas
wurden meine Freunde...
...Namir (mitte) bot mir
sogar sein Fahrrad an.
setzte sich aber auf den
Gepäckträger und liess
mich treten...
...als ein chinesischer
LKW heranbrauste sprang
Naimr ab und verschwand
eilig im nahen Gebüsch,
da es den Tibetern verboten war, Kontakt zu Ausländern bzw. zu Touristen aufzunehmen....
...die Strafe war empfindlich, das gerade im Steinbruch erlebte, war hierfür eine anschauliches Beispiel....
...in der Nacht
erreichte uns im
Lhasa-Hotel die
Nachricht vom
Börsen-Crash 1987....
...dazu die nächtliche
Ausgangssperre in
Lhasa...
...das Hotel war voll
von Gerüchten....
...beschaulich am
nächsten Morgen
der Verkehr in Lhasa....
...nur wenige Autos
waren zu sehen...
...der Barkhor,
ein etwa 800 m langer
Gebetsweg, rund um
das Kloster Jokhang...
...mit handpolierten
Platten gepflastert und
von alten tibetischen
Häusern umgeben....
...viele Pilger liefen und
laufen heute noch barfuß
im Uhrzeigersinn diesen
Pilgerweg entlang....
...der sich so - ganz
automatisch zum Handels-
Zentrum der Stadt -
früher von ganz Tibet -
entwickelte...
...die beiden Losverkäufer
hofften auf ein gutes
Geschäft....
...Illusionen lassen sich
auf der ganzen Welt
gut anbieten....
...Ihr Angebot war
spärlich aber ehrlich...
...so schien es wenigstens...
...ihr Geschäft war
erfolgreicher....
...mit grossem Stolz
zählte sie Ihre Einnahmen....
...alte tibetische
Silberschmuck-Stücke
sind geprägt von ihrer
religiösen Funktion....
...von dieser freundlichen
Tibeterin erwarb ich zwei
alte silberne Gürtel-
Anhänger, besetzt mit
grossen Türkissteinen....
...auf einer kleinen Rad-
Tour rund um das
Ensemble des Potalas...
...erfuhr ich nochmals aus
allen Perspektiven, die
unvergleichliche
Ausstrahlung dieses
einmaligen
"Welt-Ortes"....
...ein würdiges
Abschiedsbild vom
Potala-Palast....
...am nächsten Morgen
startete die 1.200 km
lange Bike Tour über
die höchsten Himalaya-
Pässe - bis 5.220 m...
...die Akklimatisation,
die sog. Adaption war
auch abgeschlossen....
...die körperliche Leistungsfähigkeit fühlte sich wieder normal
und motiviert an.
...der Besuch des Potalas in Lhasa und der alten Klöster Sera und Trepung
sowie die Begegnungen mit einfachen Pilgern, Strassen-Händlern und priviligierten Mönchen und Novizen, haben mich ungeheuerlich
beeindruckt
und für´s Leben geprägt...
...Bilder der 1.200 km langen Bike-Tour von Lhasa nach Kathmandu,
über die 5.000 m hohen Himalaya-Pässe, entlang der unendlichen, tibetischen Hochebene, findest Du ausführlich im
hier Teil 3 anklicken: Himalaya
Biketour