>23. radeln-weltweit-Tour<: in Kurdistan, dem Stammgebiet der Kurden
Ost-Anatolien - Grenzgebiet zu Iran, Armenien und Georgien
...eigentlich wollte ich
in den Irak radeln, am Euphrat und Tigris entlang, von Bagdad nach Basra....
...dazwischen kam aber
der sog. "Dessert Storm",
das größte Kriegsunter-
nehmen seit dem 2. Welt- krieg, das die irakischen Truppen unter Führung von Saddam Hussein,
in der Schlacht aller Schlachten spektakulär aus Kuweit vertrieb. Weltweit wurde gegen diesen neuerlichen
Öl-Krieg protestiert - auch ich fuhr am 28. Jan. 1991 in die damalige Bundeshauptstadt nach Bonn, um zusammen mit 300.000 Menschen, gegen die
Wiedereinführung von Kriegen, als Mittel der Politik, zu demonstrieren....
...die danach realisierte Radtour, im Grenzbereich des Iraks und Irans, am Fusse des 5.250 m hohen Ararat, führte mich in das weitgehend noch unberührte Ost-Anatolien.
Dort, in den abgelegenen Berg-Siedlungen, erlebte ich die kurdische Gastfreundschaft und die kurdischen Traditionen direkt und unverfälscht...
...mit dem Flugzeug
reiste ich von München
in die Türkei (Dalaman)....
...mit dem Rad ging es weiter über Fethiye nach Antalya (200 km)....
...in der Antalya ergatterte
ich ein Bus-Ticket nach Erzerum, das 1.900 km
entfernt war. Die Bus-Fahrt
in den kühleren Abend
hinein war ganz angenehm. Die Bilder der Landschaft wechselten in kurzen Abständen.
Alle 2 Stunden hielt der Bus zu einer kurzen Pause. Ein kleiner Junge, der Sohn des
Hauptfahrers, fungierte als Bord-Steward, er verteilte regelmäßig kleine Wasserflaschen, und erfrischende Papiertücher.
Die Fahrt führte über Konya, Kayseri nach Erincan. Dort mußten sich einige der
Mitreisenden einer sensiblen Kontrolle unterziehen, da für die Kurden-Region besonders strenge Sicherheits-Regeln
galten....
Am Spätnachmittag des nächsten Tages, nach fast 24 Stunden, erreichten wir Erzerum, die grösste Stadt Ost-Anatoliens. Das historische Stadttor aus der Zeit der Seldschuken versetzte mich augenblicklich in eine orientalische Hoch-Stimmung...
...die Musik der Kurden, mit einem Umfang von nur drei bis vier Tönen, klang sehr markant....
...als Instrumente erkannte
ich eine Flöte, eine grosse Trommel und ein kleines Schalmei...
...die Landwirtschaft
war kaum organisiert....
....die archaische Sense mußte den Bulldog mit Mähwerk ersetzen....
...mit der Annäherung der Türkei an die Europäi- sche Union verbesserte sich die Lage der Kurden in den 90-iger Jahren.....
...es durfte öffentlich
wieder kurdisch gespro- chen werden....
....ab 1990 durften vereinzelt kurdische
Privat-Schulen eingerich- tet werden....
...ebenso kurdische
Zeitungen, die jedoch von
der türkischen Regierung
streng kontrolliert wurden....
...interessiert studierten
diese drei Kurden-Buben
die Photos in meinem Reise-Tagebuch...
...Achmed ganz rechts
war blond und hatte
blaue Augen, ein Zeichen
für die indogermanische
Einwanderung aus der
Mitte Europas....
...der alte Mohamed beobachtete die abend- liche Rückkehr seiner Schaf-Herde....
....die an dieser Stelle,
den stark fliessenden Aras-Fluss durchqueren mußten...
...in Zweier-Reihen liefen die Schafe auf die Ufer- Böschung zu...
...Mohamed schnalzte
stolz mit der Zunge, so sehr gefiel im dieser
Anblick....
...hinter Horosan zweigten
sich die Land-Strassen, die E 80 führte direkt nach Agri...
...die kleinere 691 nach
Kars an der armenischen
Grenze....
...der Abend kam schnell
näher, weit und breit gab
es keine Unterkunft.....
...wieder einmal mußte mir
mein Schutzengel helfen, der mich auch in Anatolien begleitete...
...Mehmet, Halil, Osman
und Arkhan nahmen mich
ganz selbstverständlich
bei sich auf...
...im weissen Wohnwagen von Hali war noch ein Bett frei. Hali, der einige Jahre
in Duisburg gearbeitet hatte,
sprach ganz gut deutsch. Er versuchte mir das schwierige Verhältnis der Kurden mit den Türken zu erklären. Seiner Meinung sind die Kurden, mit fast 15 Mio. die größte ethnische Minderheit (Volksgruppe) in der Türkei, die jedoch von der Türkei partout nicht anerkannt wird,
ganz im Gegensatz zu den Armeniern und Griechen,
da in den Verträgen von Lausanne (1924) formell, die jeweilige Religionszugehörigkeit,
als Kriterium für nationale Zugehörigkeit bestimmt wurde....
...nach Ansicht des türkischen Staates sind die Kurden durch das gleiche Glaubensbekenntnis (Islam) keine eigenständige Ethnie.
Ein Widerspruch der sich nur schwer befrieden lässt....
...Hali trug aus diesem Grund auch einen grauen Anzug. Er wollte wie ein echter Türke aussehen, sein persönlicher, äusserlicher Widerstand war längst gebrochen.....
...am offenen Feuer grillte
Arkhan verschiedene Fleischstücke....
...die Stimmung war ruhig und
besonnen da der Alkohol als Stimmungs-Macher
fehlte....
...Hali schaute mir traurig
nach, zu gerne wäre er mit mir mitgefahren,
zurück nach Deuschland...
...der Brief mit den Photos,
die ich ihm nach der Reise zukommen liess, kam leider "unzustellbar " zurück....
...zum erstenmal auf
grosser Fahrt dabei, mein
neues Cannondale-Rad...
...ein einmaliges Teil,
das mir der Besitzer des
ersten Münchner Mountain-Bike-Shops (Pro-Bike)
dringend und zurecht empfahl...
...eine Sand-Piste führte zu dieser versteckt liegenden Kurden-Siedlung...
...Ukar und Özlan fragten
mich auf dem Weg dorthin
viele Dinge, die ich aber wegen der Sprach-Barriere nicht beantwoten konnte....
...am Rande des Dorfes erwartete uns eine bunt
gemischte Kinder-Schar...
...dieses kleine Dorf war von der Aussenwelt vollends abgeschnitten. Die Acker-
fläche war begrenzt, ebenso
die Anzahl der Kühe und der
daraus gewonnene Brenn-
stoff-Vorrat für die langen
Winterzeiten.
Nur eine Familien-Generation fand hier ein Auskommen. Für die Kinder war die grosse Einfachheit kein Problem, da sie nichts anderes kannten. Für sie war es
selbstverständlich, dass sie das Dorf und Familie verlassen mußten, um anderswo in der Welt eine Arbeit zu finden.
...mein plötzliches Erscheinen war deshalb eine aufregende Sache.
Da ich keine Geschenke bei mir hatte, schauten alle gebannt auf meine silber glänzende Armbanduhr. Besnders die grösseren Buben interessierten sich dafür. Und schwups,
war sie auch schon weg. Aber ich hatte ja Ukar und Özlan an meiner Seite, die würden sich schon darum kümmern, dachte ich.....
...die Mädchen vor einem provisorischen Trenn-vorhang (Sichtschutz) aus getrockneten Mais- blättern...
...der ihren Bereich notdürftig von den Blicken der
Buben abschirmte...
...angesichts der Besetzung und Teilung der Türkei
nach dem 1. Weltkrieg
organisierte Mustafa Kemal
(Atatürk) mit Unterstützung der Kurden, den Wider- stand gegen die europäi- schen Besatzungsmächte...
...die Reformen von Atatürk,
Laizismus und Säkularisie- rung, stiessen bei den Kur- den jedoch auf Widerstand. Hinzu kam dass die kemalistische Ideologie einen homogenen türkischen Staat vorsah. Zwischen 1925 und 1938 kam es zu mehr als zwanzig Aufständen, die religiös, wirtschaftlch und politisch motiviert waren. Der offizielle Gebrauch der kurdischen Sprache war lange Zeit verboten und wurde erst unter Recep Erdgan wieder erlaubt.
...die Kurden-Kinder sind
an einfache Verhältnisse gewöhnt....
...dadurch sind sie im Leben
fröhlicher, erfolgreicher und belastbarer als Andere.....
....15 Kinder liessen sich
dieser kurdischen Gross-Familie zuordnen -
7 Mädchen und 8 Buben....
...meine Armband-Uhr
hätten sie zu gern behalten,
aber ich brauchte sie leider dringender als sie....
...eine stupide Sommer- hitze hatte sich in Ost- Anatolien festgesetzt...
...ab 11 Uhr wurde das
radeln zur Qual. Die Luft
flimmerte über dem heissen Asphalt, wie damals in Spanien, auf der Radtour
nach Lissabon....
...die Konturen der Landschaft verwischten sich im gleissenden Sonnenlicht...
...vor der Grenze zu Armenien
versorgte ich mich an einem
Kiosk mit Trinkbarem,
eine Zivilstreife der Grenz-Polizei überprüfte dort diskret
mein Rad und mein Gepcäk...
...mein Ziel an diesem Tag, die ehemals armenische Stadt Kagizman....
...Kagisman lag in einem
tektonisch aktiven Gebiet,
in dem es immer wieder
zu schweren Erdbeben kam...
...Kinder übernehmen schon schon früh die Veranwortung über das Vieh....
...die Vielfältigkeit der Landschaften erleben sie
in einer viel intensiveren
Form, als die Kinder Hierzulande...
...das Landschafts-Profil wechselte im Minuten-
Takt....
...immer wieder fand ich ein
Motiv besonders photogen,
das bedeutete anhalten,
Photoapparat auspacken,
Motiv auswählen, einpacken, aufsteigen, weiterradeln....
...notwendige Strassen-
Ausbesserungs-Arbeiten
wurden noch von Menschen
durchgeführt....
....da Maschinen bei Weitem
nicht so beweglich sind,
Strassenbau in dieser Form
den Menschen auch eine
Bestätigung gibt...
...kurze Rast in einer kleinen Teestube....
...ein alter Fernseher stand
dort auf einem braunen Schrank. Laut und irrig flimmerte dieser vor sich hin.
...niemand wollte den Fluss
seiner Bilder unterbrechen,
die eine neue Wirklichkeit
schufen, den bisherigen
Wirkungsgrad der Menschen auf Null stellten. Die Fernsehbilder erzeugten Konsum-Wünsche, die durch einfache Feldarbeit nicht zu befriedigen waren. Der Blick der alten Bauern war deshalb gezeichnet von Mutlosigkeit und Zweifel...
...unwiderstehlich frass sich die sog. Moderne ostwärts, infizierte auch im bisher abge- legenen Ost-Anatolien, im Grenzgebiet zu Armenien und Iran,
ein Kurden-Dorf nach dem anderen......
...Kagismann lag auf einer sicherer Anhöhe....
...eine über fünf Kilometer
lange, stetig ansteigende
Zufahrts-Strasse, hatte
ich noch vor mir....
...gegenüber waren die
braunen Häuser von Kagismann zu sehen....
...am Orteingang empfing
mich eine Schar Kinder, die
mich auch zur Herberge geleitete....
...
...glückliche Gesichter
sind in Ost-Anatolien ein
Teil der Landschaft....
...den Unterschied von
freundlich oder glücklich
zu erfassen, macht das photographieren immer
wieder spannend....
...in den Kurden-Familien
sind alle Generationen
präsent....
...gemeinsam sind sie eine eigene, unabhängige Welt,
in der es harmonisch und glücklich zu geht.....
...in Tuzluca traf ich Mechmed, einen Kurden
auf Heimat-Urlaub...
...stolz fuhr er mit seinem
BMW-Cabriot an mir vorbei,
konnte nicht glauben, dass
ein Deutscher sich die
Mühe macht sein Land mit
dem Rad zu erkunden.....
...in Tuzla wirkte alles
noch sehr authentisch....
...die Gehöfte hatten noch
die traditionelle Einteilung.
Der Treffpunkt der Mädchen
war die einzige Wasserstelle
...beim Wasserholen
wurde der neueste Trasch ausgetauscht....
..oder lachend für ein Gruppen-Photo posiert.....
...80 km entfernt zeichnete sich das markante Profil des 5.220 m hohe Ararats
am Horizont ab....
...der Gipfelaufbau des
Ararats war noch eis- und schneebedeckt....
...auf der 10 km langen Auffahrt zum Mt. Ararat-Plateau, überholten mich zwei Motor-Biker aus München.....
...sie konnten nicht glauben, dass ich in dieser kargen Gegend mit dem Fahrrad unterwegs war....
...Achmed wollte mir einen alten, fein geknüpften Gebets-Teppich verkaufen...
...mein einfaches Zimmer in Dogubayzit, direkt über einer Schlosserei, hatte einen
traumhaften Blick auf den
Mt. Ararat...
...in Dogubayzit angekommen bemühte
ich mich bei der Polizei sofort um ein Permit
für den Mt. Ararat....
...mit einem lizensierten
Jeep-Guide wollte ich bis zur Schneegrenze (4.400 m) hinauffahren.....
...in den Strassen von Dogubayazit herrschte
ein orientalisches Treiben...
...viele Transporte erfolgten noch mit Pferden und vollbepackten Mulli´s....
...die jungen Burschen
- überall auf der Welt -
beobachten immer alles
ganz genau....
...der Scherenschleifer
wartete auf der Strasse auf
seine Kunden, er fand genug Zeit, mir ein Glas Tee anzubieten....
...auf der Fahrt zum Mt. Ara- rat hinauf hatte ich mit eine
schmerzhafte Darmgrippe
eingefangen...
...die mich einen Tag lang das Bett hüten liess, nur die rythmischen Hammerschläge aus der Schlosserei unter mir, lenkten mich etwas ab.....
...dieser freundliche Kurden-Patron, ein Vorbild und Freund seiner aufgeweckten Bubenschar...
...Mädchen waren dagegen im öffentlichen Leben kaum zu sehen...
...der Isaak Pascha-Palast
erbaut vom Emir von Dougubayzit...
...die Architektur vereint die Einflüsse seldschukischer Moscheen, armenischer Kirchen und osmanischer Stil-Elemente....
...nach einer Ross-Kur mit Schwarz-Tee, hatte sich meine Darm-Grippe etwas gelegt...
...noch etwas geschwächt schlurfte ich durch Dougubayzit.
Die Hauptstrasse hinunter lief gerade ein laut singender Kurde,
gekleidet in traditioneller Tracht, was offiziell verboten war....
...20 Jahre später, auf einer Womo-Tour "Rund ums Schwarze Meer" kamen Hanni und ich erneut hierheri. Der Isaak
Pascha Palast präsentierte sich in einem perfekt restaurier- ten Zustand, war nur noch schwach durchdrungen vom schweren Atem seiner ruhm- reichen
Vergangenheit....
..in Dogubayzit erwarb ich für DM 60,-- eine feingeknüpfte persische Satteltasche...
...der kurdische Händler, der gut englisch sprach, wurde sofort politisch. Er erklärte mir:
"Die Kurden müssen sich assimilieren, sonst verlieren
sie ihren Platz in der mode- rnen Welt. Schon jetzt sind sie über viele Länder verstreut und die Daheimgebliebenen entwickeln sich zunehmend zu einer Minderheit, mit einer abnehmenden Tradition und immer weniger Rechten....."
Sein Statement klang damals wie eine Vision, heute ist sie so aktuell, wie nie zuvor....
....im ersten Berg-Dorf
reichte mir eine ältere Kurdin eine einen Teller Reissuppe, die herrlich schmeckte....
...plötzlich stand der Patron,
der gerade vom Feld kam,
vor uns. Sofort begann dieser wild zu schimpfen, da ich seiner Meinung nach ein Spion hätte sein können. Erst als er sah, wie nötig ich diese Reis-Suppe hatte, ging er etwas milder mit mir um. Irgendwann begann er voller Stolz die Namen jener Städte aufzuzählen, die seiner Meinung nach, fest in kurdischer Hand waren. Es war fast der gesamte Osten von Anatolien.......
....vor der Pass-Höhe sah ich in der Ferne eine Schar Kinder auf mich zulaufen....
...mit lautem Geschrei radelte
ich durch sie hindurch, wollte
ein Absteigen, aufgrund frühe- rer Erfahrungen, unbedingt vermeiden.....
...
...15 km abseits der
Strasse siedelte die
Kurden-Familie von
Bano und Nikos....
...untergebracht wurde ich
im grossen Gemeinschafts-
Raum. der sich nach meiner Ankunft schnell füllte.
Zwei grosse Tabletts wurden hereingetragen, reichlich mit Fleisch und Käse bestückt. Jeder nahm sich davon ein wenig, viel interessanter war an diesem Abend, die Begegnung mit dem fremden Mann aus Deutschland,
der so armselig mit dem Rad unterwegs war und nicht mit einem Mercedes oder einem weissen
BMW.
Ein Mädchen konnte etwas Englisch. Sie war sehr stolz darauf dolmetschen zu dürfen. Als es dunkel wurde verschwanden alle blitzschnell in ihre eigenen Hütten,
da es kein elektrisches Licht gab und auch das runde Tablett längst leer war....
...am Morgen zeigte mir Nikos stolz seine drei Kinder, zwei davon hatten rote Haare....
...rote Haare waren bei
Kurden oft zu sehen....
...Nikos-Grossvater, der stolze Patron des Dorfes
mit seinen Frauen und
Kindern....
...unendlich traurig wirkte die Frau an Grossvaters Seite, eine junge Witwe, die vom
Clan aufgenommen wurde....
...am Van-See entlang
radelte ich durch riesige Weizenfelder....
...in einer kleinen Siedlung wurde in einem traditionellen Erd-Ofen Brot gebacken...
...ganz selbstverständlich wurde ich zum Mittag-Essen eingeladen....
...das Fladen-Brot war noch
warm und der Gemüse-Eintopf schmeckte köstlich...
...die Herzlichkeit dieser
Menschen ist schwer zu beschreiben, mit ihnen
aus einer Schüssel gegessen zu haben ist unvergesslich.....
...die Ladefläche eines
stillgelegten LKW´s war in
dieser Nacht meine Schlaf-
stelle....
...von unzähligen Moskitos
attakiert wurde diese Nacht
eine sehr lange...
...Mohamed und sein Sohn
Hassan bewachten in einer
aufgelassenen Kiesgrube,
altes technisches Gerät....
...Mohamed, ein tiefgläubiger Moslem, verrichtete sein
Abendgebet direkt unter mir,
im Schatten des von mir belegten LKW´s...
...am nächsten Morgen teilte Mohamed sein einziges Stück Käse mit mir.
Eine Geste, die sich tief in mein Gedächtnis eingrub, die für mich zu einem "erlebten" Symbol menschlicher Solidarität wurde.
Die in Ost-Anatolien beobachtete Zeiten-Wende ist heute längst Geschichte.
Nur noch in entlegenen Gegenden können die Kurden, ein tradtionelles und scheinbar unabhängiges Leben führen....
...von Van (Van-See) fuhr ich mit dem Bus - 2.500 km - über die Städte Batmann, Diyarbakir,
Gaziantep, Adana, Mersin und Alanya zurüch nach Antalya.
Gesamt war ich fast 6.000 km in der Türkei unterwegs. Es war eine Rad-Bus-Tour,
die mich stark forderte, mir aber auch unendlich viel zurückgab.
Zwischenzeitlich wurde dieses ehemals archaische Hochland, bis weit hinter Ankara nach westlichem Vorbild modernisiert. Für die hier lebenden Menschen ein Fortschritt, für Reisende, die nach dem Ursprünglichen und Eigentümlichen suchen ein Verlust...
...die fernen Länder sind auf ihren Hauptwegen schon lange "nicht mehr fern",
die Airports auf der ganzen Welt sind gleich, ebenso die Hotels und die grossen
Strassen. Nur das individuelle Rad, eingesetzt als Fortbewegungs-Mittel und als
Kontakt-Medium, erfüllt den klassischen Anspruch des urbanen Reisens,
macht aus jeder Tour ein echtes Lebens-Erlebnis.....
...wenn du mehr über Ost-Anatolien und den angrenzenden Iran wissen willst, schreib einfach, ich antworte Dir gern....
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