>Radeln-weltweit-Tour< Kuba
...eine Rad-Tour in Kuba
ist ein ganz besonderes Unternehmen....
...man hört und liest viel Widersprüchliches über Kuba, dem Land der be- rückende Salsa-Rythmen und melancholische Revolutions-Baladen.
Nur noch kurze Zeit ver-
schont die internationale Investment-Dynamik diese
wundervolle Insel. Trotzig glauben die Menschen in Kuba an ihre Revolution - an ein Leben in Frieden, das aber den modernen Konsum weitgehend ausschliesst. Beides ist offenbar nicht möglich, deshalb fühlt man sich auf einer Kuba-Reise, in längst vergangenen Traum zurückversetzt.
26. >radeln-weltweit< Tour: Matanza-Trinidado-St. Clara-Varadero-Havanna
Mit der "airberlin" flog ich am 30. April von München nach Varadero in Kuba.
Bereits in der letzten Flugstunde stieg die Stimmung unter den vielen Kuba-Fans
deutlich an. Man zog sich die mitgebrachten Kuba-T-Shirt über und mischte aus
Cola und Rum, das Kult-Getränk Cola-Libre zusammen.
Die langgestreckte Inselgruppe der Bermudas, nahm von diesen sog. Rückkehrern
kaum jemand zur Kenntnis. Nach der Ankunft in Varadero mußte noch 40 km weit
nach Matanza radeln. Dort traf ich Issni und Ramon, meine ersten kubanischen Gastgeber (Casa Particulare).
Zur Erklärung: Casa Particulare ist ein offiziell genehmigtes privates
Beherbergungs-System, das individuell gehandhabt wird. Die Übernachtung mit Frühstück kostet im Durchschnitt 20 $ - direkter
Familienanschluss inklusive.
An meinem ersten Morgen in Kuba, schaute ich zusammen mit Ramon, einem Lehrer i. R.
im Fernsehen die Aufmärsche zum 1. Mai in Havanna an.
Ramon erklärte mir die besondere Situation von Kuba. Er war stolz darauf, dass die Menschen hier in Frieden leben können,
im Gegensatz zu den Ländern in Mittelamerika und Mexiko,
wo durch die Drogen-Kriege, Jahr für Jahr, mehrere tausend Tode zu beklagen sind. Während unserer Unterhaltung hatte Issni meine nächsten Übernachtungs-Stationen organisiert. In nur wenigen Stunden waren wir Freunde geworden.
Bestens informiert startete ich gegen Mittag in Richtung Süden....
der 1. Mai wird in Kuba überall gross gefeiert
...in einem fest-eingezäunten Parks fanden die Feiern zum 1. Maii bei ohrenbetäu-bender Life-Musik statt -
vor einer Gala der schönsten Mädchen.
...zum Verzehr gab es gegrillte Schweine-schwarten mit trockenem Weiss-Brot
....nach einem
erfrischenden Regenschauer
war die Unterhaltung mit dem Nachbarn gleich
viel entspannter
Jaguey Grande - eine Touristen-Attraktion - auf dem Weg in den Süden
...freundlich -
aber keinesfalls aufdring-lich, führte mich dieses Ehepaar durch die Maschinenhalle
...knöcheltief war der Oel- Sumpf zwischen den Geleisen - mit einem rauchenden Schornstein versuchte man Besucher anzulocken
unterwegs müssen LKW´s - alle Wartenden mitnehmen
...an den grossen Strassen-Kreuzungen
war die mobile die Kuba-Mitfahr-Zentrale installiert.
..ein Einweiser hielt die LKW´s auf und belud Sie mit den Wartenden.
Dieser Warte-Platz war durch den mächtigen Baum besonders beeindruckend.
Schwimmen oder tauchen ist direkt von der Strasse aus möglich
in der sog. Schweine-Bucht - nach 40 km Wildnis - endlich wieder Leben
....am Ende dieser einsamen Naturstrasse ragten plötzlich Königs-Palmen in den Himmel...
...die stolzen Bauern dort züchteten dort die kleinen Kuba Pferde und jede Menge Schweine.
Cienfuegos früher ein wichtiger Hafen für Baumwolle und Zuckerrohr
....auf den sauberen Strassen flanieren selbstbewußte Frauen...
...immer modisch gekleidet und ein Lächeln auf dem Gesicht....
Zwergschule mit fleissigen Schülern
...diese Zwergschule gehört zu einer kleinen Siedlung....
...die Aufmerksamkeit
der Schüler war sehr gross und auch die Hefteinträge
liessen nichts zu wünschen übrig...
Trinidado, früher ein bedeutender Sklaven-Handels-Platz
....Unesco-Weltkultur-Erbe - Trinidado....
...in der Altstadt liegt noch das alte Kopfstein-Pflaster
über das früher die angeketteten Sklaven zum Markt geführt wurden.
Herrlich die Halbinsel Giron, die lange für Fidel Castro reserviert war...
... im Haus dieses kubaweit bekannten Keramik-Künstlers hatte ich eine gute Zeit. Meine T-Shirts wurden gewaschen.
Mango-Saft gab es so viel ich wollte....
nur die viel zu weiche
Schaumstoff-Unterlage
hätte man verbessern können.
...dieser Opa genoss es, von den Enkel beschmust
zu werden....
...der gelbe Kanarienvogel gehörte ebenfalls zur Familie...
die Halbinsel Playa Ancon - früher das Tauchrevier von Fidel Castro
....an der Playa Ancon war das Wasser der Karibik unvorstellbar blau und
angenehm warm...
...die Zeit schien sich hier aufzulösen und still zu stehen...
....der Badetag an dem felsigen Strand von Petro und seinem Vater -
ein weiteres Highlight auf dieser Kuba-Rad-Tour.
...aus Frankreich kamen
Pierre und Marie -
um hier Urlaub zu machen....
hinauf in die wilden Berge des Topes de Collantes
...heiss war es auf der Pass-Strasse. Die Aussicht hinunter auf Trinidado und die Halbinsel Ancon war traumhaft...
...ich radelte gegen mich selbst. Ausser ein paar Waldarbeitern war niemand zu sehen.
...die Waldarbeiter staunten nicht schlecht, als Sie mich die Collantes
hinauf keuchen sahen...
...ein kleines Schwätzchen, ein Photo und weiter ging´s bergauf...
...Eduardo mit seiner
langen Machete bewahrte
mich vor einer Nacht
im Freien....
...er lud mich in seine einfache Hütte ein,
zauberte im Handumdrehen
ein Omelette mit Salat.
Von mir kam eine Flasche
Bier...
....die Begegnung mit
Eduardo und seinem
Sohn Junior ergriff mich
zutiefst...
...ihre spontane Gast-freundschaft und ihre Integrität war aus west-licher Sicht kaum zu verstehen....
noch vor der Dämmerung brach Eduardo zur Arbeit auf.
....die Strasse war in der Dämmerung kaum zu sehen...
...mit jeder Minute wurde aber der Gold-Streif am Horizont Dämmerung
breiter und heller....
....die Schulkinder beachteten mich kaum -
bis zum nächsten Dorf
waren es noch 7 km...
...der Dorf-Hund begleitete die Kinder bis zur nächsten
grossen Kurve.
....in diesem Magazin holten sich die Landbewohner ihre Lebensmittel-Rationen. Die jeweiligen Zuteilungsmengen standen an einer Tafel.
Gedenkplatz der Revolution in St. Clara
...sein bekanntestes Zitat:
"Wir müssen stark werden,
ohne unsere Zärtlichkeit zu verlieren..."
...Hay que endurecerse sin perder jamas la temura....
von Santa Clara zurück in den Norden - an die Strände von Varadero
....am endlosen Strand von Varadero konnte ich das Erlebte erstmals sacken lassen...
...das Wasser war warm und angenehm. Varadero - das Urlaubsparadies für die einheimischen Familien....
...die alten Strandhäuser von Varadero...
...leicht und einfach gebaut -
werden zunehmend abgerissen, weil sie den Komfort-Wünschen westlicher Touristen nicht mehr entsprechen.
Havanna - ein traumhaftes Reise-Finale
....die Menschen in Havanna handeln mit
Allem was möglich ist...
...Sie bot am Nachmittag trockene Sandwiches
und ein freundliches Lächeln an...
Havanna - ein Zentrum der Lebensfreude - bis der westliche Lifestyle kommt
....Miguel, der Vater von jungen Paar sagte mir was ein Kubaner zum Leben braucht:
...eine schöne Frau,
eine kubanische Zigarre
und genügend guten Rum....
....den Burschen in Havanna geniessen das
Leben und ihre Freiheit...
...im Hintergrund der Leuchtturm an der Hafen- einfahrt von Havanna.
....die melancholischen, kubanischen Rythmen
sind überall zu hören....
...die unzähligen Balladen
der vergangenen Revolution
nehmen einen mit in eine andere Zeit...
....die jungen Kubanerinnen
präsentieren sich sehr
selbstbewußt....
...aber immer liebenswert
und freundlich....
...das alte Kraftwerk -
mitten in Havanna...
...erbaut im reinsten Jugendstil. So schön waren früher Industrie-Bauten....
Abschied von einem Märchen
....an der langen Ufer-Promenade
spielt er Abend für Abend das Abschiedslied...
...auch ich verlasse schweren Herzens diese wunderbare Stadt....
...auf der letzten Etappe
von Havanna nach Matanza
geniesse ich nochmal Kuba in vollen Zügen...
...in Matanza verabschiede ich mich von Issni und Ramon,
meinen ersten und liebsten
Gastgebern in Kuba...
...am Rande der Strasse, sah ich ein letztes Mal, sonnengeschützt
einen alten Chevrolet im Hof einee Finca stehen.
Strassenkreuzer dieser Art wurden in den 80-igern, wegen der bestehenden
Straf-Sanktionen gegenüber Kuba als Schrott-Cars,
von den USA - über Canada - nach Kuba exportiert !
...in Kuba wurden sie zum Status-Symbol für einen Lifestyle,
den es so in Kuba nie gab.
Reise-Fazit:
Kuba ist ein faszinierendes Reiseland. Der Gedanke an die Castro-Revolution ist allgegenwärtig, sie wird auch von der Mehrheit der Kubaner gelebt und unterstützt.
Die Rad-Durchquerung der Insel Kuba gehört zu den letzten Rad-Abenteuer-Optionen unserer Zeit. Auf den Strassen kam es nie zu Kontrollen.
Auf dem Land und in den Städten begegnet man Menschen, die das
Leben mit Freude geniessen.
Das private "casa Partculare-Beherbergungs-System" ist preiswert
und bietet überall persönlichen Familien-Anschluss.
Kuba ist auch deshalb ein schönes Land, weil es mit seiner Umwelt und
seiner Bebauung bewußt
umgging.
Wer Kuba entdecken will, mit dem Rad oder mit dem Rucksack, sollte den Reise-Termin nicht länger aufschieben, da die Anpassung an westliche US- Standards auch in Kuba nicht aufzuhalten ist.
In der Hoffnung, dass Dir dieser Kuba-Bericht gefallen hat,
höre ich gern von Dir
herzliche Grüsse
Claus